Gipfeltour auf den Prionas

Die zweite Wanderung auf Kasos, wieder auf den Kasos-Trails, diesmal Weg Nummer 4, führte uns heute auf den Príonas, genauer gesagt auf den Megálo Príonas. Nach dem Frühstück in dem bewährten Café in Fry fuhren wir hoch auf die Hochebene im nordöstlichen Teil der Insel und begannen unsere Wanderung einige Hundert Meter weg vom eigentlichen Startpunkt. Dieser war durch eine große Ziegenherde in Beschlag genommen, wir gaben nach. Auto abgestellt und es konnte losgehen. Noch einige Meter auf der Straße dann führte der Weg durch die Steinwüste aufwärts, kein Baum, kein Strauch, aber das hatte was. Hier oben gab es vor allem Ziegen, da hatten nur Sträucher mit Dornen eine Chance. Auf einer Ebene angekommen dauerte es eine Weile, bis wir das Ziel unserer Wanderung als das solche erkannten, der Aufstieg erfolgte von seiner Ostseite aus. Der Weg zum Gipfel hoch war bald geschafft, wir erreichten eine Senke und wanderten hinüber zur Gipfelpyramide des Megálo Príonas, dem höchsten Punkt von Kasos.

Der Ausblick war herrlich. Kasos zeigte sich in seiner vollen, doch recht überraschend großen Ausdehnung. Die Südwesten war doch recht weit und hinter der Bucht von Fry war die Badeinsel Armathia zu sehen. Nach Nordosten war der Blick auf das benachbarte Karpathos frei. Von hier oben sahen wir auch recht deutlich, dass sich die Gipfelsäule tatsächlich auf dem niedrigeren Nebengipfel befand. Als wir dort angelangten betätigte uns unser Helferlein etwa 4-5 Höhenmeter weniger. Wieder hinab zur Ebene führte der Weg nun nach Westen, vorbei am Old Mans Lake, einem künstlich angelegten, aber jetzt trockenen kleinen See. Weiter aussichtsreich, mit fast ständigem Blick auf die Bucht von Fry und die Nordküste führte der weitere Weg um den 590 m hohen Pezoúles herum, zahllose Meerzwiebeln säumten den Weg. Über einen Felsdurchbruch gelangten wir auf die Südseite, hier ging es jetzt oberhalb des Bauernhofes recht steil abwärts. Auffällig waren zwei weiße Mulden mit weichem, weißen Gestein. Es handelt sich hier offensichtlich um zeitweise wasserführende Schichten, unterhalb wird das Wasser in Zisternen gesammelt. Es waren dann noch einige steinige Meter und unsere Straße und damit der eigentliche Startpunkt war erreicht. Hier befanden sich auch Wegweiser, auf denen beide hier beginnende Routen perfekt beschrieben waren. Die Ziegen waren weit und breit nicht mehr zu sehen, wir folgten der Straße zurück zu unserem Auto. Die 3 Stunden für 6 km mit knapp 300 Höhenmetern waren bei dem Weg mehr als passabel – eine sehr schöne Runde.

Der Tag war noch jung, es gab auf der Insel noch so einiges zu besichtigen. Bereits auf der Herfahrt hatten wir den Abzweig nach Agios Mamas gesehen, dies stand oben auf der Besichtigungsliste. Farbenprächtig lag es in der Landschaft, wie so oft war auch dieses Kloster schön gelegen.

Von unserem Hotelbalkon hatten wir abends auf einem nahen Berg Lichter gesehen, sie gehörten, wie wir jetzt sahen, zur Kirche Agia Kyriakí. Ein Besuch lohnte, allein schon wegen der Aussicht über die Bucht von Fry.

Auch das ehemalige Kloster Agios Georgius im Westen der Insel war natürlich einen Besuch wert. Das fotogene Kloster war ein echter Augenschmaus in der Landschaft. Zahlreiche Schuhe vor einer Tür kündeten davon, dass es auch noch Übernachtungsmöglichkeiten bietet.

Über Agios Marina führen wir hinab zum Meer, entdeckten dabei noch eine wunderhübsch hergerichtete Kirche, ein Kleinod in der ansonsten kargen Landschaft.

Auf einen Aufstieg auf den Ilias und die Besichtigung der dortigen Höhle mussten wir verzichten, ja ein dritter Tag wäre schön gewesen. So endete auch der heute Tag mit dem Bad am vertrauten Strand und dem Essen im Mylos und damit unser Aufenthalt auf Kasos. Morgen geht es recht zeitig weiter nach Karpathos.