Von Tschars zum Schloss Juval

Die Wolken hingen heute tief, als wir am Wiebenhof starteten – Waalwegwetter. Wir fuhren nach Tschars, parkten unser Auto auf dem großen Parkplatz am Ort und wanderten aufwärts, steil aufwärts. Kurz bevor wir den Schnalswal erreichten, ein kurzer Schauer – Regenpause. Am Waal gelangten wir bald zu einer Waalschelle, es war gut Wasser, deshalb war sie auch recht gut zu hören. Der weitere Weg war recht abwechslungsreich, mal eine steilere Wasserstrecke, mal eine Brücke, auch Zuflüsse von oberhalb gab es. Die Ausblicke waren selten, was dem schönen Wegverlauf aber keinen Abbruch tat. Schließlich erreichten wir den Abzweig zum Restaurant Himmelreich – auf dem Rückweg sollten wir daran vorbeikommen. Unser Ziel war jedoch das Schloss Juval und vorbei am Aussichtsfelsen Kralzegg erreichten wir beim Sonnenhof den Abzweig hinauf zum Schloss. Auf einem gut erhaltenen Pflasterweg kamen wir zu dem ehrwürdigen Gemäuer.

Dann erstmal den Eintritt bezahlt. Dieser war zwar recht üppig, aber bei Reinhold Messner sind wir uns sicher, dass das Geld gut angelegt ist. Dies zeigte sich alsbald beim Rundgang – alles will unterhalten sein. Im Inneren alles sehr interessant, man muss es erleben. Messners Zeiten in Asien haben sein Leben geprägt, wie auch das Schloss. Eine beeindruckende Welt. Wir verließen das Schloss bei strömenden Regen und machten eine Zwangspause beim Schloßbauer – es schmeckte sehr gut.

Es dauerte einige Zeit, bis der Regen aufhörte und wir uns entschlossen nach Tschars zurückzuwandern. Zurück zum Sonnenhof, dort aber nicht dem Schnalswal weiter folgen, sondern einem Weg, der auch erstmal nach links, bald aber steil abwärts führt. An einer Spitzkehre trafen wir dann auf den Stabner Waal. Er führte heute kein Wasser, es sah aber so aus, wie wenn das vor wenigen Tagen noch anders war. Dem schönen Weg folgten wir nun Richtung Tschars. Mehrere Regenschauer zwangen uns, immer mal die Regenjacken überzustreifen. Schließlich erreichten wir kurz nach dem Restaurant Himmelreich – am gleichnamigen Hotel – die ersten Häuser von Tschars. Der Parkplatz war dann auch schnell erreicht, es standen nur noch zwei Autos hier.

So schlecht das Wetter auch war, es war eine schöne Wanderung. Der Stabnerwaal hatte kein Wasser – dies wäre vielleicht schön gewesen. Ansonsten waren auch die Wolken im Etschtal beeindruckend. Auch beim Blick von unserem Balkon im Wiebenhof waren das Tal vor lauter Wolken kaum zu sehen.

Für morgen ist bestes Wanderwetter angesagt, bei den heutigen Wolken am Abend kaum zu glauben. Wir werden dem Tipp des Försters, den wir beim Dolomitenblick getroffen hatten, folgen und zum Zirmtalsee wandern.